Kundenindividuelle Produkte, steigende Variantenvielfalt, kürzere Innovationszyklen und der Spagat zwischen sowohl kleinen Losgrößen als auch der Umsetzung in eine Massenfertigung sind Herausforderungen, denen sich produzierende Unternehmen im heutigen Wettbewerb stellen müssen. Gleichzeitig spielt die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen in der Produktion in Zeiten zunehmender Ressourcenknappheit und damit zusätzlichen Kostendruckes eine entscheidende Rolle. Insbesondere Energie- und Materialeffizienz haben dabei eine sehr große Bedeutung. Eine viel versprechende Möglichkeit stellt die Herstellung mittels generativer Fertigung dar. Neben dem hohen Materialnutzungsgrad erlauben die generativen Verfahren durch die hohe Designfreiheit auch völlig neue Konstruktionen mit Leichtbaustrukturen oder integrierter Funktionalität (z. B. Strömungskanäle), die mit konventionellen Bearbeitungstechniken nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohen Kosten realisierbar wären. Außerdem können Zeit und Energie und Investitionskosten durch Vermeidung von Formen, Gesenken oder anderer Produktionshilfsmittel eingespart werden. Die Wirtschaftlichkeit der Produktion kann also durch die signifikante Senkung der Material- und Anlagenkosten, die Verringerung der Fertigungszeit sowie verbessertes Bauteildesign wesentlich verbessert werden. Damit können generative Fertigungsverfahren für formkomplexe Bauteile mit einem sehr hohen Potential für die signifikante Steigerung von Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz im Vergleich zur derzeitigen Herstellung versehen sein.
Im Bereich metallischer Werkstoffe sind die pulverbasierten Verfahren am stärksten vertreten. Am Fraunhofer IFAM sind Anlagen zu einer Vielzahl an Technologien vorhanden: selektives Laserschmelzen PBF-LB (Bremen), Metal Binder Jetting (Bremen), Selektives Elektronenstrahlschmelzen PBF-EB (Dresden), Additiven Siebdruck (Dresden), Fused Filament Fabrication FFF (Dresden), GelCasting (IFAM), LMM (Dresden) und MoldJet (Dresden).