»Fasern verstehen« – Fraunhofer IFAM erweitert das Lehrgangsangebot zur Faserverbundkunststoff-Fachkraft
Das Kunststoff-Kompetenzzentrum des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen startet im Oktober 2014 das zertifizierende Weiterbildungsangebot zur Faserverbundkunststoff-Fachkraft. Während des dreiwöchigen Lehrgangs lernen die Teilnehmenden gemäß der jeweiligen Bauteilansprüche geeignete Komponenten und Herstellungsverfahren auszuwählen, um qualitativ hochwertige Faserverbundstrukturen herzustellen zu können.
In allen Bereichen des Leichtbaus der Transportmittelindustrie – Automobil, Schienenfahrzeug, Schiff und Flugzeug – spielen Faserverbundkunststoffe (FVK) eine tragende Rolle. Aber auch in der Windenergie, in der Medizin- und der Sportgerätetechnik kommen faserverstärkte Kunststoffe immer mehr zur Anwendung. Um den Werkstoff FVK allerdings fachgerecht einsetzen und sein innovatives Potenzial voll ausschöpfen zu können, bedarf es qualifizierten Personals. Diese Fachleute müssen die Besonderheiten des Werkstoffs kennen und verstehen sowie das Zusammenspiel von Material und Fertigungsverfahren überblicken – denn FVK ist nicht gleich FVK.
Der eigentliche Werkstoff wird aus verschiedenen Bestandteilen hergestellt, wobei in der Praxis die Wahl jeder einzelnen Komponente und auch die Entscheidung für ein bestimmtes Herstellungsverfahren großen Einfluss auf die Eigenschaften des entstehenden Werkstoffs und somit des Bauteils hat.
Im Fraunhofer IFAM-Lehrgang zur FVK-Fachkraft lernen die Teilnehmenden in direkter Verknüpfung von Theorie und Praxis, grundlegende Auswirkungen der einzelnen Komponenten (z.B. Fasern, Matrixmaterialien, Kernwerkstoffe, Füllstoffe) des Verbundwerkstoffs auf die fertigen Bauteile einzuschätzen. Dieses praxisorientierte Wissen ist notwendig, um den Fertigungsprozess qualifiziert überwachen zu können. Daher werden im Lehrgang die verschiedenen Fertigungsverfahren in Theorie und Praxis behandelt, und deren mögliche Effekte auf die Bauteileigenschaften aufgezeigt. Selbstverständlich werden auch die Aspekte des Arbeits- und Umweltschutzes integriert.
Das Qualifizierungsprogramm richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Betrieben, die in ihrer beruflichen Praxis die Herstellung von Faserverbundkunststoffen und deren Umsetzung in einer Prozesskette begleiten oder in ihrem Betrieb einführen sollen.
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