Bohren und Fräsen mit dem Roboter – hohe Flexibilität bei hohen Präzisionsanforderungen
Für die praxisorientierten FuE-Arbeiten steht den Wissenschaftlern ein Bearbeitungszentrum mit Industrierobotern unterschiedlicher Hersteller zum robotischen Fräsen und Bohren zur Verfügung, die wahlweise auch auf einer Linearachse eingesetzt werden können. Die Anlage ermöglicht eine Bearbeitung von Leichtbaustrukturen bis zu einer Länge von 13 Metern.
Mobile Roboter für die Bearbeitung
Eine Linearachse erweitert den Arbeitsraum der Bearbeitungsroboter in zwei Richtungen, was für eine effiziente Prozessführung an Großbauteilen unerlässlich ist. Wesentlich mehr Freiheitsgrade zur Positionierung von Bearbeitungssystemen am Bauteil ermöglichen autonome Bodenfahrzeuge (Autonomous Ground Vehicle; AGV). Voraussetzung für gute Bearbeitungsergebnisse ist allerdings eine hinreichende statische und dynamische Stabilität der Fahrzeuge. Im Projekt ProsihP 2 hat das Automatisierungs-Team des Fraunhofer IFAM in Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus der Industrie eine autonom mobile Bearbeitungseinheit für austauschbare und herstellerunabhängig wählbare Schwerlastroboter konzipiert und gebaut. Mit diesem System ist es den Entwicklern gelungen, ihre Methoden zur präzisen Positionierung und Bahnführung von Endeffektoren mit großem Erfolg auch für hochgradig wandlungsfähige Produktionsumgebungen erfolgreich zu evaluieren.
Wasserstrahlschneiden – Abrasiv-Wasserstrahlschneiden
Je nach Anforderungen an Material und Prozess kann das Wasserstrahlschneiden Vorteile gegenüber der zerspanenden Bearbeitung bieten. Hervorzuheben sind insbesondere die Vermeidung thermischer Schäden, die gleichbleibend hohe Schnittqualität aufgrund der Verschleißfreiheit des Werkzeugs sowie die große Variabilität hinsichtlich Wandstärke und mechanischer Eigenschaften des Bauteils. Das Fraunhofer IFAM verfügt in Stade über eine 6000 bar Abrasiv-Wasserstrahlschneidanlage mit 5-Achs-Schneidkopf, die vielfältige prozesstechnische Möglichkeiten eröffnet.