Projekt MemoLaRo - Mensch und modulares Lackieren mit Robotern

Lackierprozesse sind entscheidend, um Produkten spezifische Oberflächeneigenschaften zu verleihen. Während in der Serienproduktion die Lackierung überwiegend automatisiert erfolgt, wird der Lackauftrag bei kleinen Losgrößen manuell vom Mitarbeitenden ausgeführt. Die Beschäftigten sind dabei großen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Schutzkleidung und Atemschutz sind aufgrund gesundheitsschädlicher Lackbestandteile unerlässlich und ungünstige Körperhaltungen, wie das Lackieren über Kopf, stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Zudem ist dieser Handarbeitsprozess sehr kostenintensiv. Im Projekt MemoLaRo soll daher ein zukunftsfähiger Lackierarbeitsplatz gestaltet werden, der eine signifikante Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende darstellt. Ziel ist es, unterstützende Lackierroboter zu entwickeln, die mithilfe von Sensorsystemen und automatisierten Lackierprogrammen Baugruppen effizient lackieren können.

 

Ansätze zur Entwicklung eines zukunftsfähigen Lackierarbeitsplatzes

Um diese Ziele erreichen zu können, werden im Projekt die Bauteile eines Getriebemotors modular betrachtet und individuelle automatische Roboterlackierprogramme erstellt. Dafür wird ein Sensorsystem entwickelt, das den Getriebemotor in maschinenlesbare Daten umwandelt und so einen digitalen Zwilling von diesem erstellt. Basierend auf diesen Daten wird ein Lackierprogramm generiert und an den Roboter übertragen. Eine nutzerfreundliche Software soll es den Mitarbeitenden ermöglichen, das automatisch erstellte Lackierprogramm zu prüfen und freizugeben. So wird am Ende des Projektes ein moderner Lackierarbeitsplatz entstehen, der die Arbeitsbedingungen verbessert und den Beruf des Lackierers zukunftssicher gestaltet.

Das Fraunhofer IFAM wird in dem Projekt aktiv an der Entwicklung von Lackierprogrammen mitwirken und diese durch Lackierversuche an Realbauteilen evaluieren.

 

Anwendungspotenzial

Die entwickelten Technologien finden perspektivisch Anwendung in Bereichen mit kleinen Losgrößen, wie der Lohnlackierung und bei Herstellern von Pumpen, Lüftern, Kältemaschinen und im Sondermaschinenbau. 

Über das Projekt

Projektlaufzeit:

Juli 2024 – Juni 2027

 

Projektpartner:

  • 3D.aero GmbH
  • Fraunhofer IAO
  • Fraunhofer IFAM
  • Hellmann - HYGREX GmbH

 

Fördergeber:

Das Projekt MemoLaRo wird im Rahmen des ESF-Programms »Zukunft der Arbeit« durch das BMBF und die EU gefördert und durch den Projektträger Karlsruhe (PTKA) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betreut.

 

Förderkennzeichen:

02L23K502