Förderung von Elektromobilität

Projekt »Cities in Charge« liefert Erkenntnisse für den Ausbau von Ladeinfrastruktur

© Fraunhofer IFAM
»Cities in Charge« - Standortkarte

Für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehört neben der Wirtschaftlichkeit der Standorte und den Möglichkeiten zur Schadstoffreduktion auch die Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer, deren Anforderungen an Ladestationen für E-Autos vielfältig sind. Um die Nutzersicht besser zu verstehen, wurde im Rahmen des Projekts »Cities in Charge« unter anderem eine deutschlandweite Online-Umfrage an fast 100 Ladesäulen durchgeführt.

 

Bundesweit neue Ladestationen für Elektrofahrzeuge

In vielen Kommunen und Gemeinden ist es dezidiertes Ziel, die Nutzung von Elektrofahrzeugen zu steigern und die Luftverschmutzung zu reduzieren. Das Projekt »Cities in Charge« untersucht, wie örtliche Ladeinfrastrukturen für die Elektromobilität in Städten und Regionen optimal ausgebaut werden können. Im Rahmen des Projekts wurden bundesweit bereits in über 30 Regionen Ladesäulen installiert, Ladestandorte und deren Nutzung untersucht und technische Herausforderungen beim Ausbau analysiert.

Die Ladesäulen werden auf Telekom-Liegenschaften in Städten und an den jeweiligen Pendlerstrecken aufgestellt. Das gesamte Programm umfasst:

  • Aufbau von bundesweit 110 öffentlich zugänglichen Ladestationen, weitere in Planung
  • Mix aus 158 AC- und 213 DC-Ladepunkten
  • AC- Laden bis 43kW, DC-Laden mit bis zu 150kW
  • Optimierung der Service-Dienstleistungen

 

Wissenschaftliche Begleitung des Ausbaus von Ladeinfrastruktur

Die Schwerpunkte des Fraunhofer IFAM im Projekt »Cities in Charge« liegen in der Erforschung von:

  • Evaluation der Nutzung von Ladeinfrastruktur
  • Ermittlung und Visualisierung des Reduktionspotenzials von Emissionen durch den Aufbau von Ladeinfrastruktur
  • Untersuchung von Geschäftsmodellen für den Betrieb von Ladeinfrastruktur

Die Abteilung Elektromobilität des Fraunhofer IFAM evaluiert die im Zuge des Projekts realisierte Ladeinfrastruktur. Dies umfasst zum einen die Ermittlung der induzierten Reduktion an NOx-Emissionen; außerdem werden die Nutzungshemmnisse und die zielgruppenspezifischen Anforderungen an eine effiziente und benutzerfreundliche Ladeinfrastruktur analysiert.

Darüber hinaus werden in der Abteilung Smart Systems, in enger Kooperation mit dem Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft, Konzepte für intelligente Ladesteuerung für netzdienliches Laden durch Integration von Batteriespeichern insbesondere für Ladestationen an Standorten mit geringen Kapazitätsreserven des Stromnetzes erarbeitet.

Projektlogo Cities in Charge
© Fraunhofer IFAM
Das Projekt »Cities in Charge« ist Teil der Förderlinie »Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Ladeinfrastruktur muss strategisch geplant werden – wir unterstützen Sie dabei

Aus den Ergebnissen der Forschungsinstitute wurden Handlungsempfehlungen für den flächendeckenden und bedarfsorientierten Ausbau von Ladeinfrastruktur und nutzergerechte Serviceangebote abgeleitet. So können wir mithilfe der Erkenntnisse aus dem Projekt auch weitere Kommunen und andere potenzielle Anwender dabei unterstützen, Ladeinfrastruktur strategisch zu planen und umzusetzen. Mehr Informationen zu unseren Dienstleistungen hierbei finden Sie hier.

Das Projekt »Cities in Charge« ist Teil der Förderlinie »Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Das Konsortium des Verbundprojektes setzt sich aus der Telekom-Tochter Comfortcharge GmbH, dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, der RWTH Aachen University mit den drei Instituten HCIC, IAEW und ISB sowie Berlin und der Landeshauptstadt Dresden zusammen. 

Emissionsminderung durch den Ausbau von Ladinfrastruktur für Batterie-elektrische Fahrzeuge

Nur mit guter Ladeinfrastruktur wird die Elektromobilität ein Erfolg. Aber welchen Beitrag kann der Aufbau von Ladestationen zur Emissionsreduktion leisten? Wie kann man das berechnen? Dazu hat das Fraunhofer IFAM im Rahmen des Projekts Cities in Charge gemeinsam mit dem ISB eine Methode entwickelt. Wie diese funktioniert und welche Einflüsse zu berücksichtigen sind, beschreibt das aktuelle White Paper „Emissionsminderung durch den Ausbau von Ladinfrastruktur für Batterie-elektrische Fahrzeuge“ des Fraunhofer IFAM.

Tarifstrukturen und ökonomische Anreize für netzdienliches Laden

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität gewinnt weiter an Fahrt. Aber das Stromnetz ist oft ein Engpass. Netzausbau oder Installation von Batteriespeichern sind teuer. Intelligentes Lastmanagement mit Regelung der Ladeleistung kann eine Lösung sein. Fraglich ist, ob die Kunden geringere Leistungen, längere Standzeiten akzeptieren. Neue Tarifstrukturen mit ökonomischen Anreizen könnten netzdienliches Laden attraktiv machen. Das neue White Paper des Fraunhofer IFAM und des IAEW zeigt auf, was mit dem aktuellen gesetzlichen Rahmen möglich ist und welche Maßnahmen für eine wirksame Umsetzung erforderlich sind.