Fertigungstechnik für Energiespeicher

Herstellung von Elektroden und Batteriezellen

© Fraunhofer IFAM
Querschnitt einer Labor-Pouchzelle des Fraunhofer IFAM.
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Mehrlagiger Elektrodenstapel.

Die Herstellung von Batteriezellen umfasst eine komplexe Prozesskette vom Pulver bis zur Zelle. Zwischen den einzelnen Prozessschritten bestehen vielfältige Wechselwirkungen. Änderungen einzelner Prozessschritte führen daher oft zu Änderungen entlang der gesamten Kette. Dies gilt umso stärker, je weiter am Anfang der Kette der jeweilige Schritt angeordnet ist. Der Einsatz neuartiger Materialien etwa erfordert im Allgemeinen mindestens die Entwicklung angepasster Komponenten und dazu passender Zellkonzepte. Das Fraunhofer IFAM setzt daher stets auf die vollständige Betrachtung aller Aspekte – vom Pulver bis zur Zelle.

 

Elektrodenherstellung

Die Performance elektrischer Energiespeicher wird ganz entscheidend von der Beschaffenheit der Elektroden beeinflusst. Nach heutigem Stand der Technik erfolgt deren Herstellung mittels Foliengießverfahren, bei dem fließfähige Massen aus Aktivmaterial, Leitfähigkeitsadditiven und Binder auf elektrisch leitende Trägermaterialien aufgebracht werden. Die Prozesskette von den Ausgangsmaterialien bis zur einsatzfähigen Elektrode umfasst die Verfahrensschritte Mischen und Dispergieren, den Nassauftrag selbst, die anschließende Trocknung und ggf. Kalandrierung (Verdichtung). Jeder einzelne Schritt muss dabei an die eingesetzten Materialen angepasst und hinsichtlich der Zielvorgaben und Anforderungen an die Elektrode optimiert werden.

Neue Materialien und Batterietechnologien erfordern häufig die Entwicklung neuer Herstellungsverfahren und Prozesse. Dazu forschen und entwickeln wir in den Bereichen

  • Misch- und Beschichtungstechnik inkl. Skalierbarkeit
  • Rezeptentwicklung und Pastenformulierung für Foliengießverfahren und Drucktechnologie (gedruckte Batterien)
  • PVD/CVD-Verfahren (physikalische und chemische Gasphasenabscheidung): Dünnschichtelektroden, Legierungsanoden, Li-freie Anodenkonzepte
  • Formgebungsverfahren unter Inert-Bedingungen z.B. mittels Extrusion (Festköperlabor)
  • Herstellung dreidimensionaler Gasdiffusionselektroden mit angepassten Benetzungseigenschaften

Der Verarbeitungsmaßstab richtet sich dabei nach den eingesetzten Materialien und der Art der Fragestellung.

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Eirich-Mischer zur großskaligen Herstellung von Beschichtungsmassen.
Anoden/Kathoden für Lithium-Ionen-Batterien.
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Anoden/Kathoden für Lithium-Ionen-Batterien.
Halbautomatische Elektrolytbefüllung in der Glovebox.
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Halbautomatische Elektrolytbefüllung in der Glovebox.

Herstellung von Batteriezellen

Am Fraunhofer IFAM wird die gesamte Prozesskette zur Herstellung von Batteriezellen, teilweise in automatisierter Form, abgebildet. Diese umfasst die Prozessschritte:

  • Stanzen bzw. Schneiden
  • Stapelbildung
  • Elektrische Kontaktierung und Verpacken
  • Elektrolytbefüllung
  • Versiegeln
  • Formierung

Jeder dieser Schritte wird hinsichtlich der Anforderungen an die jeweilige Energiespeichertechnologie angepasst. Dies ermöglicht die direkte Korrelation zwischen den Herstellungsparametern und der elektrochemischen Performance der gefertigten Batterie- und Testzellen sowie der daraus aufgebauten Batterie. Auch die Sicherheit der Batterie hängt ganz entscheidend von deren Herstellung ab.

Darüber hinaus hat der Formierungsschritt einen wesentlichen Einfluss auf die Zyklenfestigkeit und die Lebensdauer einer Batterie und steht bei unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Zusammenhang mit der Batteriealterung besonders im Fokus.

Das Fraunhofer IFAM entwickelt verschiedene Zelltypen (10 mAh bis zu 20 Ah) und können so auch kundenspezifische Materialmuster nach Ihren Vorgaben schnell und flexibel validieren.

Weitere Informationen zu gewünschten Elektrodendesigns oder Zellauslegungen geben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne auf Anfrage.