Gezielte Verbesserung biobasierter Klebstoffe für moderne Anwendungen
Biobasierte Klebstoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies ist nicht nur auf die Verknappung petrochemischer Ressourcen zurückzuführen, sondern auch auf den wachsenden Wunsch der Industrie und der Verbraucher nach nachhaltigeren Alternativen. Biobasierte Klebstoffe sind keineswegs eine neue Erfindung; einige von ihnen werden seit Tausenden von Jahren erfolgreich eingesetzt. Biobasierte Klebstoffe greifen auf eine Vielzahl natürlicher Materialien wie Proteinen (z. B. Glutinleim), Stärke, Zellulose oder Naturkautschuk zurück. Doch um sie für eine breitere Palette moderner Anwendungen zu nutzen, müssen bestimmte Eigenschaften gezielt verbessert werden.
Optimierung von Klebstoffen für moderne Anforderungen
Um den Einsatz biobasierter Klebstoffe in verschiedenen Industrien zu ermöglichen, müssen spezifische Eigenschaften je nach Anwendungsfall optimiert werden. Zu verbessernde Eigenschaften können sein:
- Temperaturbeständigkeit: Der Klebstoff muss hohen Temperaturen standhalten, ohne seine Klebkraft zu verlieren.
- Feuchtebeständigkeit: Für bestimmte Anwendungen müssen Klebstoffe resistent gegenüber Feuchtigkeit sein, um ihre Stabilität und Festigkeit zu bewahren.
- Optimierte Verarbeitungseigenschaften: Die Handhabung und Anwendung des Klebstoffs sollen einfach und effizient sein.
- Erhöhte Klebfestigkeit: Eine höhere Klebefestigkeit kann für bestimmte Anwendungen notwendig sein.
Innovative Lösungen vom Fraunhofer IFAM: Feuchtebeständige Glutinleime
Glutinleime, hergestellt aus Kollagen, das aus Schlachtereiabfällen gewonnen wird, haben sich als Klebstoffe bewährt. Allerdings weisen sie eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme auf, was zu einer Verringerung der Kohäsionsfestigkeit und damit der Klebkraft führt. Am Fraunhofer IFAM wurde untersucht, wie die Feuchtebeständigkeit von Glutinleimen verbessert werden kann, um die Einsatzmöglichkeiten dieser Klebstoffe im konstruktiven Holzbau auszuloten. Dafür wurden zwei Strategien entwickelt:
- Verringerung der Wasseraufnahme
- Verbesserung der mechanischen Eigenschaften im gequollenen Zustand
Es wurden zwei Ansätze erfolgreich getestet: