Defekte der Schädelkalotte sowie des Mittelgesichts benötigen üblicherweise patientenindividuelle Implantatmaterialien. Dazu werden im Projekt OsteoPAKT (gefördert vom BMBF) Implantatmaterialien mit einem neuartigen Versorgungsansatz für individuelle, patientenspezifische Knochenersatzimplantate insbesondere im Schädel- und Gesichtsbereich entwickelt, mit denen sich funktionell hochwertige Ergebnisse erzielen lassen. Gleichzeitig wird eine schnellere Versorgung des Patienten ermöglicht und eine kosteneffektive Behandlung realisiert, weil durch die Bereitstellung des individuellen Implantats innerhalb von 48 Stunden Mehrfachoperationen vermieden werden können.
Mittels moderner Bildgebung wird ein digitales Modell des Defektbereiches erstellt. Dieses Modell wird für die Herstellung einer Negativschablone mittels 3D-Druck verwandt. Diese patientenindividuelle dreidimensionale Schablone wird für die Formgebung des vorkonfektionierten Verbundmaterials aus einem Titanschwamm und einer Knochenzementpaste gebraucht. Nach der weitgehenden Aushärtung des Knochenzements und der Sterilisation erfolgt die Implantationsoperation.
Im Projekt ResorbM (gefördert vom BMBF) wird untersucht, ob resorbierbare Implantate für die operative Versorgung von Kraniosynostosen bei Säuglingen und Kleinkindern aus Molybdän hergestellt werden können. Das Metall verfügt zum einen über eine hohe mechanische Festigkeit, zum anderen macht seine Resorbierbarkeit eine weitere Operation zur Implantatentfernung überflüssig. Damit ist der Eingriff für das Kind wesentlich leichter zu verkraften. Da die Handhabung von Molybdänimplantaten dem von Titanimplantaten ähneln wird, werden sie sich nahtlos in bestehende Behandlungsprozesse und Arbeitsabläufe der Kliniken integrieren lassen. Damit soll die Qualität der Versorgung in der Schädel-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie bei Kleinkindern weltweit auf ein deutlich höheres Niveau angehoben werden.